ZEHN - Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen
Planetary Health Diet

Planetary Health Diet

Eine Ernährung, die gleichzeitig gesund für den Menschen und auch gut für den Planeten Erde ist? Das ist das Konzept der Planetary Health Diet. Hier führen wir die Hintergründe auf und zeigen, wie sich die Planetary Health Diet auch auf dem eigenen Teller umsetzen lässt. 
 

WAS IST DIE PLANETARY HEALTH DIET? 

Die Planetary Health Diet (kurz PHD) wurde von der EAT-Lancet-Kommission entwickelt und im Jahr 2019 veröffentlicht.
Sie zeigt eine Ernährungsweise auf, die dazu führen soll, dass die Menschen und der Planet Erde noch lange im Einklang miteinander leben können, mit Rücksicht auf die Umwelt und Wertschätzung gegenüber den Lebensmitteln. 
Das Wort "Diet" hat an dieser Stelle also nichts mit Gewichtsreduktion zu tun. 

Gemüse im Herbst
© Charlotte Schneider

 

Weg_Romantik_Zukunft_Ausblick
© usk75-stock.adobe.com.jpeg

WARUM IST DIE PLANETARY HEALTH DIET SO WICHTIG?

Durch die Empfehlungen der PHD soll die Umwelt zukünftig besser geschützt werden und somit ein stabiles Ernährungssystem für alle geschaffen werden. Und zwar auch für eine wachsende Weltbevölkerung, die bis zum Jahr 2050 auf bis zu 10 Milliarden Menschen angestiegen sein könnte.

Fokussiert wird eine pflanzenbasierte Ernährung. Hintergrund ist der Verlust von Kalorien bei der „Umwandlung“ von pflanzlichen in tierische Kalorien. Einfach gesagt: Mit dem Futter, das für die Tierhaltung angebaut wird, könnten mehr Menschen satt werden, als mit den Tieren, die von dem Futter gemästet werden.

 

 

WIE SIEHT DIE PLANETARY HEALTH DIET KONKRET AUS?

Ein Großteil der täglichen Lebensmittelaufnahme besteht aus Gemüse und Obst. Circa 1/6, d.h. circa 230 Gramm machen Vollkornprodukte, zum Beispiel in Vollkornbrot, -nudeln oder Hafer aus. Wichtig sind auch die pflanzlichen Proteine, die vor allem in Hülsenfrüchten zu finden sind und eine umweltschonendere Alternative zu tierischem Protein darstellen. Ebenso wird auf ungesättigte, pflanzliche Öle gesetzt, die beispielsweise in Nüssen oder Rapsöl enthalten sind. Im Gegensatz dazu kommen Fleisch, Fisch, Milch, Milchprodukte und stärkehaltige Gemüsearten wie Kartoffeln eher selten auf den Teller. Auch Zucker spielt eine untergeordnete Rolle.

Planetary Health Diet Plate - Summary Report of the EAT-Lancet Commission
© Summary Report of the EAT-Lancet Commission

 

Gemüseernte_Kiste
© Andrii Zastrozhnov

WAS BEDEUTET DAS FÜR MICH?       

Wie es um das Essverhalten in Deutschland bzw. Niedersachsen bestellt ist, zeigt die sogenannte NVS II-Studie aus dem Jahr 2008. Aus den Ergebnissen lässt sich ableiten, dass durchaus das Doppelte an Gemüse auf unseren täglichen Speiseplan darf. Da die in der Studie ermittelten Mengen an Hülsenfrüchten und Nüssen quasi bei Null liegen, sollten auch diese wertvollen Lebensmittel den Weg auf den Teller wesentlich häufiger finden. Gleichzeitig liegen die derzeitigen Mengen für Fleisch und Zucker doppelt so hoch wie von der PHD empfohlen, daher sollte der Konsum reduziert werden.

Die Empfehlungen dienen als Orientierung. Mindest- und Maximalangaben der Verzehrsmengen ermöglichen eine flexible Anpassung an Ernährungsstile, kulturelle Traditionen und individuelle Vorlieben.

Weitere Informationen über die Planetary Health Diet gibt es auf der EAT-Platform (auf Englisch).                                                                 

WEITERE ERNÄHRUNGSEMPFEHLUNGEN FÜR DEUTSCHLAND

Ernährungsempfehlungen sind nicht neu. Schon seit den 1950er Jahren spricht die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, kurz DGE, Empfehlungen für die Bevölkerung in Deutschland aus. Wie sich jede Person ernähren sollte, wird dabei durch den DGE-Ernährungskreis, die DGE-Ernährungspyramide und die DGE-Empfehlungen veranschaulicht.
Die Empfehlungen der DGE stimmen weitestgehend mit denen der PHD überein. In einer Stellungnahme vergleicht die DGE selbst ihre Empfehlungen mit denen der PHD. Beide legen zum Beispiel sehr großen Wert auf eine pflanzenbetonte Ernährung mit Vollkornprodukten und ungesättigten Fettsäuren und lassen Nachhaltigkeitsaspekte miteinfließen.

Korb mit Obst und Gemüse
© yanadjan
Ausstellung MIK
© ZEHN

HINTERGRUND

Diese Seite ist als Begleitung eines Ausstellungsstücks entstanden. Im Museum Industriekultur Osnabrück wurde von April bis November 2022 die Wanderausstellung „Future Food“ präsentiert. Das ZEHN beteiligte sich daran mit zwei Tellern, die gegenüberstellen, wie die Ernährungsgewohnheiten in Deutschland heute aussehen und wie sie nach dem Vorbild der PHD zukünftig aussehen sollten, um Mensch und Umwelt gesund zu erhalten.


 

Lust bekommen, die Planetary Health Diet mal auszuprobieren?

Auf unserer Unterseite PHD - Beispiele und Rezepte haben wir einige Tipps zusammengestellt. Außerdem gibt es leckere Rezepte zum kostenlosen Download.