Leckere Gerichte aus trockenem Brot
Altes Brot und trockene Backwaren sind zu nichts mehr zu gebrauchen und können in die Tonne? Weit gefehlt! Wirf-mich-nicht-weg stellt wertvolle Lagerungstipps und kreative Rezeptideen vor, in denen Altbrot die Hauptrolle spielt.
Brot richtig aufbewahren
7,7 kg Brot und Backwaren landen in Deutschland jährlich pro Kopf im Müll. Grund dafür – zu große Mengen werden eingekauft, das Brot wird nicht richtig gelagert und nach ein paar Tagen ist es steinhart. Doch warum eigentlich? Schuld daran ist die sogenannte Retrogradation. Hierbei gibt die Stärke das zuvor gebundene Wasser wieder ab, das dann in die Kruste dringt und dort verdunstet. Dieser Prozess wird bei Temperaturen zwischen -7 und +7° Celsius beschleunigt. Deshalb sollte Brot nicht im Kühlschrank gelagert werden. Einfrieren ist dagegen kein Problem. Eine Zimmertemperatur von 18-22° Celsius ist zur Lagerung optimal. Geeignet sind z.B. atmungsaktive Brotkästen aus Metall oder Holz und Papiertüten. Am besten sind Brottöpfe aus Keramik, wie beispielsweise der Römertopf. Falls es doch mal zu Schimmel kommt, einfach mit Essigwasser auswischen.
Altes Brot – noch genießbar?
Der Verzehr von altem Brot ist gesundheitlich unbedenklich – vorausgesetzt es schimmelt noch nicht. Ist bereits Schimmel zu sehen, hilft es auch nicht, die betroffenen Stellen zu entfernen. Denn aufgrund des hohen Wassergehalts befinden sich die Schimmelsporen im gesamten Brot, selbst wenn man diese mit bloßem Auge nicht erkennt. Wenn Backwaren dagegen nur etwas trocken geworden sind, reicht es oft, sie in ein feuchtes Handtuch einzuwickeln und im Anschluss kurz aufzubacken. Dann sind Brot und Brötchen wieder fast wie frisch vom Bäcker!
Altbrot-Rezepte
Wenn das Brot schon einen gewissen Härtegrad erreicht hat, ist der ein oder andere ratlos, wie man es doch noch vor der Tonne bewahren soll. Dabei fängt hier der Spaß erst richtig an, denn jetzt sind kreative Ideen gefragt, wie man Altbrot schmackhaft verwerten kann! Auf dem Instagram-Account @wirfmichnichtweg und auf der gleichnamigen Internetseite haben wir innerhalb der „Altbrot-Challenge“ viele Rezepte gesammelt. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel! Und: Aus altem Brot kann mehr hergestellt werden als nur Paniermehl oder Croûtons.
Ein Rezept-Highlights stellen wir hier vor:
Gnocchi aus altem Brot
Zutaten:
200 g trockenes Brot
150 ml Milch
1 Ei
20 g Parmesan, gerieben
120 g Mehl
Zubereitung:
1. Brot in grobe Würfel schneiden und in eine Schüssel geben. Mit Milch übergießen und 30 Minuten durchziehen lassen.
2. Das eingeweichte Brot mit Ei und Parmesan vermengen. Nach und nach das Mehl hinzugeben und verkneten. Der Teig sollte weich, aber nicht klebrig sein.
3. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem Strang rollen und in fingerdicke Stücke schneiden. Mit einer Gabel die typische Gnocchi-Optik aufdrücken.
4. Die Gnocchi in siedendes, leicht gesalzenes Wasser geben. Sobald sie an der Oberfläche schwimmen, können sie abgeschöpft werden.
Tipp: Der Gnocchi-Teig kann mit Kurkuma gelb, mit Spinat grün oder mit Rote Bete rot eingefärbt werden.
Weitere Rezeptideen, wie beispielsweise unseren Zwetschgenkuchen aus alten Brötchen oder unsere Brotchips mit selbstgemachter Aioli findet Ihr auf dem Instagram-Account @wirfmichnichtweg.
Über das Projekt „Wirf mich nicht weg“
Ca. 75 kg Lebensmittelabfälle entstehen jährlich pro Kopf in Deutschland. Das Projekt „Wirf mich nicht weg!“ will das ändern. Als bundesweite Initiative des Umweltzentrums Hollen widmet es sich der Sensibilisierung von Grundschulkindern für mehr Wertschätzung von Lebensmitteln. Doch auch Erwachsene profitieren von dem Projekt. Auf dem Instagram-Account @wirfmichnichtweg werden Zero-Waste-Rezepte sowie Tipps zur Lagerung und Haltbarmachung von Lebensmitteln geteilt. Im gleichnamigen Podcast kann man sich Anekdoten, Informationen und weitere Tipps und Tricks anhören. Der Podcast ist auf allen gängigen Plattformen zu finden. Das Projekt wird von Toppits® gefördert. Weitere Informationen unter www.wirf-mich-nicht-weg.de
Autorinnen: Claudia Kay-Rudhardt und Paula Bieger
Quellen:
https://www.brotinstitut.de/brotinstitut/zahlen-und-fakten-zu-brot
https://www.innungsbaecker.de/so-bewahren-sie-brot-am-besten-auf
Waldemar Ternes, Alfred Täufel, Lieselotte Tunger, Martin Zobel (Hrsg.): Lebensmittel-Lexikon. 4., umfassend überarbeitete Auflage. Behr, Hamburg 2005, ISBN 3-89947-165-2. Seite 1561.