ZEHN - Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen

Per Klick zur gesunden Ernährung? Apps im Fokus

Wer nach Apps unter dem Begriff „Ernährung“ sucht, erhält hunderte Vorschläge. Da ist es gar nicht einfach, sich zwischen den verschiedenen Angeboten und Anbietern von Rezepte-Apps, Anleitungen zum Abnehmen oder spielerischem Entertainment zu entscheiden.

Ernähurngs-Apps
© Maren Schulze

Die absolute Downloadzahl ist dabei kein Garant für eine gute Qualität. Die Verbraucherzentrale warnt, dass es für Gesundheits-Apps „noch keine einheitlichen Qualitätskriterien gibt“ und „die meisten Apps […] nicht wissenschaftlich auf ihren Nutzen hin untersucht“ sind. Im schlimmsten Fall kann dies zu falschen Diagnosen und folglich zur Gesundheitsgefährdung führen. Impressum des Herausgebers und die Zugriffsberechtigungen sollten daher bei der Wahl einer App unbedingt berücksichtigt werden. Je nach Hintergrund der App kritisch auswählen: Bei Apps, die sensible Gesundheitsdaten einfordern, ist größere Vorsicht geboten als bei praktischen Alltagshilfen wie inspirierende Rezepte-Apps oder Einkaufshelfern.

Als erste Orientierung geben wir hier eine kleine Übersicht über Apps aus dem Ernährungsbereich:

Praktische Einkaufsbegleiter

„Der Saisonkalender“ des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) zeigt, welche Obst- und Gemüsesorten wann reif sind und zu welcher Zeit sie im Einkaufskorb landen sollten. Apps wie „Siegelklarheit“ vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) oder die „Label-App“ der Verbraucherinitiative geben Informationen rund um Siegel auf Lebensmittelverpackungen, Mode oder Papier. Darüber hinaus werden die Label einer unabhängigen Bewertung unterzogen. So können VerbraucherInnen möglichst leicht Kennzeichnungen vergleichen und die für sich beste Wahl treffen.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) förderte die Entwicklung der „NutriCARD App“. Sie bewertet Lebensmittel mit dem Nutri-Score – eine fünfstufige Farbskala, die ab Herbst 2020 vermehrt auf der Vorderseite von Lebensmittelverpackungen abgedruckt wird. Mit dieser App können VerbraucherInnen die Auswahl des Lebensmitteleinkaufs überprüfen: Lebensmittel mit einem Nutri-Score im roten Bereich haben eine ungünstigere Nährwertzusammensetzung und sollten nur in Maßen verzehrt werden. Es sollte Ausschau nach einer Alternative im grünen Bereich gehalten werden.
Wer fernab vom Supermarkt einkaufen gehen und seine Lebensmittel direkt vom Erzeuger beziehen möchte, findet für Niedersachsen eine tolle Übersicht bei „Service vom Hof“, einem Angebot der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Die App filtert Hofläden, Bauernmärkte, Selbsternte und Lieferservices nach Regionen. Darüber hinaus finden sich Anlaufstellen wie Bauernhofcafés und Festscheunen sowie Übernachtungsmöglichkeiten oder Ausflugsziele für Familien auf landwirtschaftlichen Betrieben.

Ein Blick auf die täglichen Gewohnheiten

Apps, die das tägliche Ernährungsverhalten dokumentieren, können nützlich sein, um sich die alltäglichen Gewohnheiten vor Augen zu führen und ggf. die Ernährungsweise zu einer ausgewogenen und gesundheitsfördernden Ernährung zu ändern. Sie ersetzen allerdings keine Ernährungstherapie bei ernährungsmitbedingten Erkrankungen. „Was ich esse“ des BZfE erfasst Ernährungsprotokolle und visualisiert anhand der Ernährungspyramide das tägliche Ernährungsverhalten. Zur weiteren Motivation können eigene Ziele gesetzt und nützliche Hintergrundinformationen eingesehen werden.

Gesunde Ernährung von Anfang an

Die Apps „Schwanger & Essen“, „Baby und Essen“ sowie „Kind & Essen“ geben hilfreiche Informationen für eine gute Kinderernährung von Anfang an. Beginnend mit dem Kinderwunsch, über Schwangerschaft, Stillzeit und die ersten Lebensjahre erhalten Eltern aufeinander aufbauend Informationen, Rezepte und nützliche Checklisten.

Genuss und Challenge

Etwas Besonderes unter den vielen unterschiedlichen Rezepte-Apps bietet die „Beste Reste-App“ der Initiative „Zu gut für die Tonne!“. NutzerInnen können Lebensmittel, die verbraucht werden müssen, auswählen und bekommen kreative Rezeptvorschläge. Zusätzlich bietet die App Hinweise zur richtigen Lagerung, Informationen über die Haltbarkeiten verschiedener Lebensmittel sowie einen Einkaufsplaner. Und für wen es weniger um reine Informationen geht als um Entertainment mit Mehrwert, der wird bei „NachhaltICH“ fündig. Die App des BMZ führt Nutzer spielerisch an nachhaltige Themen heran. Den Nutzern werden Challenges unterschiedlicher Schwierigkeitsstufen gestellt, die mit einem Punktesystem und einer virtuell besseren Welt belohnt werden. Da heißt es: sortiere deinen Kühlschrank richtig ein, verpacke ein Geschenk in Altpapier oder pflanze einen Baum.

Kontakt

Maren Meyer

Meyer, Maren
Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen
Telefon: 0441 801-575
Telefax: 0441 801-570
E-Mail:

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